Der Anfang vom Ende
Lieber Leser,
Mal wieder ein Lebenszeichen von. Der letzte Blogartikel
über mein Leben hier unter ist jetzt schon eine ganze Weile her. Währenddessen
ist eine Menge passiert, was ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte. Los
geht’s.
Fr. 10.03.2017: Ausflug zur Bayworld
Um die Zeit vor den Ferien noch mit einem kleinen Highlight
für die Kinder zu schmücken, hat unsere Schule einen Tagesausflug in die
Bayworld organisiert. Dabei handelt es sich um kleines Aquarium mit einem
Museumsteil und gewissen anderen Tieren. So durften sich alle Kinder, die es
sich leisten konnten (Rund 150) einen ganzen Vormittag Pinguine, Seerobben,
Krokodile und Schlangen begutachten. In Kleingruppen ging durchs Museum und ich
durfte mein Bescheidenes Wissen vor staunenden Kindern präsentieren. Leider ist
das Museum sehr heruntergekommen und bietet viele verschiedene Themenbereiche,
die alle nur ganz kurz angeschnitten werden. Für mich, der Einrichtungen, wie
das Universum oder das Klimahaus gewohnt bin, war es nicht so spannend. Die
Kinder hatten aber eine Menge Spaß. Nach dem Ausflug ging es noch zu Mc
Donald’s, wo wir mal eben alle verfügbaren Plätze eingenommen haben. Der Tag
wurde metaphorisch mit einem Happy Meal abgeschlossen.
Sa. 11.03.2017: Traditionelle Feier bei Mr. D
Gleich einen Tag nach dem Ausflug ins Aquarium folgte das
nächste Highlight. Unser Schulleiter Mr. Dologna, kurz Mr. D, hatte uns zu
einer traditionellen Feier eingeladen. Grund der Feier war die vor vielen
Jahren verstorbene Uroma von Mr. D. In der Xhosa Tradition haben Vorfahren
einen sehr hohen Stellenwert, weil sie die Welt mit dem Himmel verbinden, oder
so ähnlich. Jedenfalls haben wir so etwas noch nie gesehen. Schon direkt am
Anfang wurden klar, dass sich die Kultur klar von der unseren unterscheidet.
Männer und Frauen durften zum Beispiel nicht zusammensitzen. Am Tag zuvor wurde
eine Kuh geschlachtet, die von Familienmitgliedern und Nachbarn verspeist
wurde. Die Eingeweide wurden sorgfältig an einen kleinen „Marterpfahl“
gehangen. Drumherum saßen die Ältesten und ein Traditioneller hat immer wieder
Brandyshots über das Herz und alles Drumherum gegossen. Da wir nicht zu den
Ältesten gehörten saßen wir etwas abseits und haben uns mit den Einheimischen
unterhalten. Das war echt spannend, da viele die Lamani kannten und manche
sogar die Eltern von unseren Schülern waren. Dabei wurde fleißig getrunken,
neben Bier und Brandy gab es auch African Beer, ein selbstgebrautes Bier, was
nicht so lecker war. Getrunken wurde das Bier aus Blecheimern. Alles in allem ein
sehr spannender und schöner Tag
Fr. 17.03. – 20.03.2017: Ausflug nach Storms River
Ein langes Wochenende stand an und wir hatten uns überlegt,
die Zeit zu nutzen, um ein Stückchen Südafrika zu erkunden. So ging es am
Freitag los Richtung Storms River, eine etwa drei Stunden entfernte Kleinstadt
am Meer, die für ihre schöne Natur bekannt ist. Geschlafen haben wir in einem
netten Backpacker. Am nächsten Morgen ging dann die Erkundungstour los. Wir
haben uns Mountainbikes gemietet und sind durch einen Wald an die Küste
gefahren. Auf einem riesigen Felsen hatten wir eine wunderschöne Aussicht über
das Meer und das Umland. Als nächstes besuchten wir die berühmte Hängebrücke
von Storms River. Eine recht lange Hängebrücke hing über einer Meeresöffnung.
Ein atemberaubender Anblick bot uns beim Überqueren. Am Abend fuhren wir weiter
nach Jeffreys Bay. Dort leben andere Freiwillige, so dass wir dort schlafen
konnten. Am nächsten Tag wurde gesurft und entspannt. Am Montag ging es dann
wieder zurück nach Hause.
Di. 21.03. – 24.03: Headis Projekt
Nachdem aus unserem kleinen Urlaub wieder zurück waren,
bekamen wir besuch aus Deutschland. Eine vierköpfige Delegation aus Deutschland
war gekommen um ein Projekt zum Sport Headis umzusetzen. Wem Headis nichts sagt,
das ist Tischtennis nur mit dem Kopf und einem größeren Gummiball. Der Erfinder
dieses Sports, Rene, sowie sein Kollege Eric, machen immer Mal wieder soziale
Headis Projekte in fernen Ländern. Nach Brasilien und der dominikanischen
Republik, stand nun Südafrika auf dem Zettel. Der Plan war, an allen vier
Schulen Headis-Tische zu bauen und Workshops zu geben. Mit im Team war der
Fotograf Robert und der Maler Carl Kenz, der zeitgleich die Aufgabe hatten, an
der Charles Duna ein riesiges Graffiti zu entwerfen. Da beide Charles Duna
Freiwilligen an den Tagen verhindert waren, war ich der Ansprechpartner. Der
Headistisch besteht aus fünf großen Regentonnen, die eine stabile Holzplatte
mit Netz trägt. Am Ende gab es noch für alle Schulen Headis-Bälle und Luftpumpen.
Der Sport wurde in der Lamani sehr gut angenommen, die Kids feiern den Funsport
extrem hat. Geplant sind jetzt eine AG und kleine Tuniere.
Fr. 31.03: Fußballspiele
Für den letzten Schultag vor den Osterferien stand ein
Jungs- und Mädchenspiel gegen die Charles Duna. Da wir das Spiel am Tag zuvor
wegen zu hohen Temperaturen absagen mussten, wurde das Spiel am letzten Tag
ausgetragen. Mit den Jungs haben wir 1:1 gespielten, die Mädels mussten sich
leider 1:0 geschlagen geben.
Danch ging es in unsere wohlverdienten Ferien. Mit einer
siebenköpfigen Gruppe, nur aus Jungs bestehend, ging es rund zwei Wochen quer
durchs Land, Lesotho und Swasiland. Davon und von vielem mehr werde ich jedoch
erst beim nächsten Mal berichten. Bis dahin macht es gut.
Euer Eiko
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