Eine Woche Abenteuer
Sonntag: Addo Elephant Park:
Rund 40 Minuten von Port Elizabeth entfernt befindet sich
der dritt größte National Park Südafrikas, der Addo Elephant Park. Wie man am
Namen erkennen kann, liegt der Fokus des National Parks auf den Elefanten. Der
Park beinhaltet im Wesentlichen nur die Tiere, die schon bei der Gründung des
Parks in der Region lebten. Das bedeutet: viele Elefanten, ein paar wenige
Löwen, Warzenschweine, Sträuße, Büffel und Antilopen. Der Addo ist ein riesiges
Gebiet, was in mehrere Teile unterteilt ist. Der touristische Teil ist sehr
groß, weshalb man nicht immer alles sieht. So kam es dann auch, dass wir ohne
einen Löwen gesehen zu haben wieder abreisen mussten. Trotzdem war der Tag
super schön. Wir haben ca. 30 Elefanten gesehen, die manchmal direkt neben
unserem Auto standen. Dazu die eben aufgezählten Tiere. Das Coole ist, dass
man, ganz anders als im Zoo, nie wusste was kommt. Manchmal ist man eine halbe
Stunde herumgefahren und hat nichts gesehen und plötzlich steht direkt vor dir
ein Elefant mit Baby. Insgesamt ein schöner Tag und vielleicht nicht der letzte
Besuch im Addo.
Montag: Paintball:
Erstmal hieß es ausschlafen. Als dann alle wieder fit waren
ging es los zum Paintball. Es war das erste Mal Paintball für mich und ich
hatte echt Respekt vor den Schmerzen. Nett zu wissen war, dass man in Südafrika
schon mit 12 Jahren Paintball spielen kann, also ganz anders als im spießigen
Deutschland. Für umgerechnet 12€ haben wir zwei Stunden lang auf drei Maps Team
Deathmatch gespielt. Ehrlich gesagt war ich nicht sooo sonderlich gut, aber es
hat echt Spaß gemacht und das ist ja schließlich die Hauptsache :)
Dienstag:
Nur gechillt. Muss auch mal sein
Mittwoch: Canyoning:
Ich beim Klippenspringen |
Darauf hatte ich mich schon die ganze Woche gefreut,
Canyoning. Morgens wurden wir von Lee, unserem Guide abgeholt. Mit ihm sind wir
dann rund zweieinhalb die Garden Route hochgefahren bis kurz vor Plettenberg.
Auf dem Weg dahin haben wir eine Kaffeepause am höchsten Bungeejump der Welt
gemacht. Während wir was aßen, konnten wir den mutigen Leuten zugucken, wie sie
sich 216 Meter von einer Brücke in die Tiefe stürzten. Der Bungeejump steht bei
mir auf jeden Fall auch auf der Liste der Sachen, die ich in Südafrika gemacht
haben muss. Auf dem Weg vom Bungeejump zum Canyoning haben wir eine Puffotter
gesehen, eine der gefährlichsten Schlangen der Welt. Lee hat uns erzählt, dass
sie nicht nur schnell unterwegs ist, sondern auch schnell zubeißen kann.
Angeblich kann sie einen Luftballon zweimal beißen, bevor die Luft entweicht.
Gott sei Dank saßen wir im Auto. Bei Canyoning angekommen haben wir zwei
Neoprenanzüge bekommen, einen Helm und Kletterausrüstung. Unserer Kletter-Guide
Tabzzz (Ja so hieß er) ist dann mit uns in die Berge gefahren und dort sind wir
dann rund vier Stunden durch die Schluchten geklettert. Vom Abseilen, übers
Klippenspringen bis zum Seilbahn fahren war alles dabei. Das Wasser, was direkt
aus dem Berg kam war arschkalt und das viele schwimmen und klettern war echt
anstrengend, so dass man nach den vier Stunden komplett fertig war. Alles in
allem ein sehr cooler Tag.
Donnerstag: Graaff-Reinet:
Für mich war klar, dass ich die Ferien nicht nur in PE
bleiben wollte. Deshalb ging es am Donnerstag mit Immo, Imke und zwei anderen
Mitfreiwilligen auf den ersten Road Trip. Das Ziel hieß Graaff-Reinet, eine
kleine, verschlafene Stadt in der Halbwüste Karoo. Die Stadt ist die viert
älteste Südafrikas und ganz im holländischen Siedlerstil errichtet. Nachdem wir
Port Elizabeth verlassen hatten, kam sofort Urlaubsstimmung auf. Über eine
einsame Landstraße ging es vom Meer immer weiter rein ins Landesinnere. Ganz
anders als in PE, war es so ruhig und windstill in der Karoo, fast schon zu
ruhig. In Graaff-Reinet angekommen haben wir uns unsere Unterkunft angeguckt.
Für fünf Leute hatten wir eine komplett eingerichtete Wohnung für mehr als zehn
Leute für uns alleine. Alles sehr luxuriös eingerichtet und für eine Nacht
eigentlich viel zu viel für uns. Nachmittags sind wir dann ins Valley of
Desolation gefahren, eine sehr majestätische und imposante Gebirgsformation in
der Karoo. Nach einer kleinen Wanderung konnte man von einem sehr hoch
gelegenen Aussichtspunkt die gesamte Halbwüste überblicken. Der Ausblick hatte
sich auf jeden Fall gelohnt. Nach einem kleinen Fotoshooting für potentielle
Instagram-Bilder ging es dann ins Tal, in die Stadt zurück. Abends sind wir dann
typisch Afrikaans Essen gegangen. Das bedeutete für mich, dass ich die Tiere,
welche ich noch vor ein paar Stunden im National Park gesehen habe, auf meinem
Teller vorfand. Das herausragend zubereitete Fleisch der Eland-Antilope, sowie das
des Kudus(Antilopenart) haben vorzüglich gemundet, kombiniert mit einem kühlen
Bier grenzte das Essen an Perfektion. Danach ging es ins Bett.
Die wunderschöne Kirche von Graaff-Reinet |
Unser Zimmer, Immo scheint es zu gefallen |
Graaff-Reinet von oben |
Freitag: Knysna:
Am nächsten Morgen ging es früh wieder los. Knysna hieß das
nächste Ziel unseres Road Trip. Die Küstenstadt gilt als kleines Highlight der
Garden Route (bekannte Touristen Route von PE nach Kapstadt). Doch vorher
mussten wir erst einmal dahin kommen und das erwies sich als abenteuerlicher
als vorgestellt. Ich war dran mit Auto fahren und die Fahrt hat mir ne Menge
abverlangt. Vom ausgetrockneten Graaff-Reinet ging es erstmal über eine schmale
Landstraße Richtung Meer. Vor Knysna erstreckt sich jedoch ein Gebirge, was
überwunden werden musste. Auf der Karte, mit der wir uns zurechtfinden mussten
(Ja ANALOG) waren zwei Wege für das Gebirge zu finden. Ein Weg war etwas länger
und einfach nur Autobahn, der andere war eine unbefestigte Straße direkt durchs
Gebirge. Natürlich haben wir uns gegen die Autobahn entschieden. So sind wir
rund zwei Stunden über Schotterwege gefahren, die mit Schlaglöchern durchzogen
waren. Dazu kamen ziemlich steile und enge Wege, aber immerhin war die Aussicht
genial. Da es Richtung Küste ging wurde es immer grüner und die Landschaft
erinnerte schon stark an deutsche Gebirge. Natürlich wäre der andere Weg viel
schneller gewesen, aber der Adrenalinspiegel wäre dafür nicht so hoch gewesen.
In Knysna angekommen haben wir erstmal unsere Unterkunft besucht. Nachdem wir
die erste Nacht in einer luxuriösen Ferienwohnung geschlafen haben, hieß es nun
Backpacker(Jugendherberge). Das Zimmer hatte 14 Betten, von denen wir fünf
einnahmen. Ebenfalls im Zimmer waren zwei Deutsche, ein Südafrikaner und ein
japanischer, älterer Mann. Knysna ist für seine wunderschöne Lagune bekannt,
welche wir uns natürlich aus der Nähe angucken wollten. Mit einem Kajak haben
wir dann die Lagune vom Wasser aus erkundet. Das kristallklare Wasser und die
wunderschön grünen Berge drum herum luden zum Entspannen ein. Leider war Knysna
sehr touristisch, so dass die mit Schickimicki-Ferienhäusern bestückte Stadt stark
einem riesigen Center Park ähnelte. Abends haben wir den Tag mit Pizza und ein
paar netten Getränken ausklingen lassen.
Überblick über die Lagune |
Samstag: Heimfahrt
Nach dem ausreichenden Frühstück in der Unterkunft sind wir
zu den „Heads“ gefahren. Dabei handelt es sich um die Öffnung der Lagune ins
Meer. Von dort aus konnte man sowohl die Lagune überblicken als auch aufs Meer
herausschauen. Auch hier wurde ein kleines Fotoshooting abgehalten, dann ging
es auf den Heimweg. Mit einem kleinen Zwischenstopp in Plettenberg Bay kamen
wir nachmittags in PE an. Abends sind wir dann mit allen in den German Club
Essen gegangen. Das deutsche Restaurant vermittelt auf jeden Fall ein gewisses
Heimatgefühl, wenn man jedoch an einer Deutschlandkarte von 1940 vorbeiläuft,
weiß man auch was für Leute so zur Stammkundschaft gehören. Doch im Endeffekt
hat die typische Berliner Currywurst super geschmeckt. Wenn es jetzt noch
irgendwo Döner geben würde, könnte ich hier in Südafrika bis ans Ende meiner
Tage bleiben…. Damit fand der Urlaub sein Ende und rückblickend kann ich sagen,
dass er abwechslungsreicher nicht hätte sein können. Die verschiedenen
Landschaften, die Unterkünfte und an sich die entspannte Atmosphäre haben den
Urlaub perfekt gemacht. Auch dafür, dass wir alles selbstständig organisiert
haben ist nichts schiefgelaufen. Ich hätte auch gerne länger wegbleiben können…
Sonntag:
Den Sonntag sind wir ganz entspannt angegangen. Lange
geschlafen – in bisschen was organisiert und dann den Tag mit einem
Kirchenbesuch abgerundet.
Ehrlich gesagt habe ich während der Ferien die Kids und die
Schule vermisst, so dass ich mich schon wieder auf Montag gefreut habe. Alles
in allem waren die Ferien echt super. Ich habe in wenig Tagen so viel erlebt.
Doch jetzt freue ich mich auf die die Schulzeit. Es stehen ein paar Projekte
an, die in die Tat umgesetzt werden wollen.
In dem Sinne:
Eier, wir brauchen Eier (Oliver Kahn)
Bisch zum nächsten Mal
Euer Eiko
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